In wenigen Tagen ist Ostern: Während die Kinder – hoffentlich im Garten, Park oder im Wald – ihre Osternester suchen, lassen Sie es sich gut gehen und verbringen ein paar Tage im Kreise der Familie. Auch wir werden das Osterfest als Familie feiern. Natürlich sind wir trotzdem für Sie da. Bestatter zu sein, ist ein wunderschöner Beruf, aber auch einer, in dem wir nie Feierabend haben. Denn der Tod wartet nicht darauf, dass morgen ist oder nimmt Rücksicht auf Familienfeste oder Feiertage. Wenn ein Trauerfall in der Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen eintritt, sind wir selbstverständlich für Sie erreichbar. Sieben Tage die Woche – rund um die Uhr.
In diesem Beitrag wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, was an Ostern gefeiert wird und welche Bräuche damit verbunden sind.
Christen in aller Welt feiern die Auferstehung Jesu. So beginnt die eigentliche Festzeit in der Osternacht (die Nacht zu Ostersonntag), in der das Osterfeuer geweiht und die Osterkerze, in die der Pfarrer bzw. Priester zuvor ein Kreuz geritzt hat, angezündet wird. In die bis dahin dunklen Kirchen wird nun wieder Licht gebracht.
Im Matthäus-Evangelium ist beschrieben, dass Maria Magdalena an diesem Tag zum Grab Jesu ging, um zu trauern und dort einem Engel begegnete, der verkündete, dass Jesus nicht mehr hier, sondern auferstanden sei. In der Folge begegnete sie Jesus, wie am Ostermontag auch zwei seiner Jünger ihn sahen. Sie hatten zuvor an seiner Auferstehung gezweifelt, wie es im Lukas-Evangelium heißt.
Ostern ist das höchste Fest der Christen und das zentrale Ereignis ihrer Religion. Denn die Auferstehung Jesu begründet den Glauben an ein Leben nach dem Tod.
Es ist auch der höchste Feiertag im Kirchenjahr – und wird von allen Gläubigen begangen, egal ob katholisch, evangelisch, koptisch oder griechisch-orthodox. Anders ist lediglich der Zeitpunkt: Während die orthodoxen Kirchen Ostern nach dem julianischen Kalender feiern, richten sich die anderen Kirchen nach dem gregorianischen Kalender. Daraus ergibt sich eine Verschiebung um 13 Tage.
Ganz grundsätzlich ist es so, dass Ostern jedes Jahr auf ein anderes Datum fällt. Diese Tradition reicht vermutlich schon 1.700 Jahre zurück. Auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 beschloss die damalige kirchliche Elite, Ostern immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond zu feiern. Daraus ergibt sich, dass sich das Osterdatum zwischen dem 22. März und dem 25. April bewegt. Am Termin für Ostern orientieren sich auch Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam.
Die Vorläufer des Osterfestes liegen vermutlich im jüdischen Pessach. Dieses achttägige Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten und der Befreiung aus der Sklaverei zur Zeit des Exodus. In Exodus 12,2 f. heißt es dazu: „Am Zehnten dieses Monats (Nisan) … der die Reihe eurer Monate eröffnen soll … soll jeder ein Lamm für seine Familie holen, ein Lamm für jedes Haus.“ Denn in dieser Nacht sollten die Erstgeborenen in allen Häusern getötet werden, die nicht mit Lämmerblut bestrichen waren.
Die genauen Ursprünge der Osterfeier sind bis heute unklar und beinhalten vermutlich verschiedene Einflüsse aus jüdischen, römischen und anderen Kulturen. Frühe christliche Gemeinschaften begannen, das Fest an verschiedenen Daten zu feiern, erst später wurde – wie bereits beschrieben – der heutige Zeitpunkt des Osterfestes festgelegt. Bis heute liegen Ostern und Pessach nur wenige Wochen voneinander entfernt. Pessach wird diese vom 22. bis zum 30. April gefeiert.
Die genaue Herkunft einiger Osterbräuche, wie das Verzieren von Eiern oder das Symbol des Osterhasen, ist nicht eindeutig geklärt und hat möglicherweise auch vorchristliche Wurzeln. Diese Bräuche wurden im Laufe der Jahrhunderte mit dem christlichen Osterfest verbunden.
In der christlichen Tradition hat es sich eingebürgert, ein hart gekochtes Ei zu verschenken. Das steht einerseits für den Tod Christi – leblos und kalt wie ein Grab. Gleichzeitig ist es aber auch ein Zeichen der Wiedergeburt und des Lebens.
Die Tradition der bunten Eier entstand im Mittelalter – und unterschied damals die geweihten (bunt) von den ungeweihten Eiern. Der Brauch, nach Ostereiern zu suchen, entwickelte sich vermutlich im 17. Jahrhundert im Elsass.
Der Hase gilt als ein Fruchtbarkeitssymbol, weil er zu den Tieren gehört, die bereits im Frühling Nachwuchs bekommen. Sie galten früher als Boten der germanischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Ostara. Möglicherweise leitet sich von ihrem Namen auch der Begriff Ostern ab.
Wie bereits im Exodus beschrieben, sind Lämmer häufig Opfertiere. Zu Pessach wurden sie geschlachtet und gegessen. Sein weißes Fell gilt als Symbol der Reinheit und steht für Frieden. Es soll die Menschen dazu aufrufen, ein friedliches Leben zu führen. Das „Agnus Dei“, das Lamm Gottes, steht für die Auferstehung Jesu Christi.
An Ostern liegen Tod und “Leben” sehr nah beieinander. Der Sohn Gottes starb einst in Jerusalem am Kreuz – als Opfer für die Sünden der Menschheit. Am dritten Tag nach seinem Tod, dem Ostersonntag, soll er gemäß den Evangelien von den Toten auferstanden sein.
Die Auferstehung Jesu wird als Beweis seiner göttlichen Natur und seines Sieges über den Tod betrachtet. Sie ist ein zentrales Element des christlichen Glaubens, da sie die Hoffnung auf das ewige Leben für alle Gläubigen symbolisiert. Durch seine Auferstehung hat Jesus nach dem Glauben der Christen die Macht des Todes gebrochen und den Weg für die Erlösung und das ewige Leben geöffnet. So beschreiben es die vier Evangelien des neuen Testaments (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes).
Vor dem Osterfest fasten die Christen 40 Tage lang und erinnern damit an die Zeit, die Jesus in der Wüste verbrachte und betete. Sie symbolisiert eine Zeit der Buße, der Besinnung und der spirituellen Reinigung. Gläubige nutzen diese Zeit, um sich auf die Bedeutung von Ostern vorzubereiten, insbesondere auf das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi.
Das Fasten vor Ostern dient auch dazu, die Freude und das Fest der Osterzeit intensiver erleben zu können.
Für Christen ist Ostern eine Zeit, in der sie sich das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu vergegenwärtigen. Es geht darum, sich das Geschehen vor 2.000 Jahren vor Augen zu führen und dessen Bedeutung bis heute. So wird deutlich, warum dieses Fest für die Christen von so großer Bedeutung ist. Mit und ohne der Suche nach den Ostereiern.
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