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Psychosoziale Notfallversorgung:

Hilfe für Menschen, die sie dringend brauchen

Fast jeder Mensch war schon einmal in Not, einer Situation, in der er Hilfe brauchte.

Wichtig ist es, dass er diese auch bekommt. Eine Anlaufstelle für Menschen in Not kann die sogenannte psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) der Kirchen oder des DRK sein.

Ziel dieser Institution ist es, dabei zu helfen, kritische Lebensereignisse und die damit verbundene Belastung für Betroffene zu bewältigen.

Psychosoziale Notfallversorgung: Hilfe für Menschen, die sie dringend brauchen

Fast jeder Mensch war schon einmal in Not, einer Situation, in der er Hilfe brauchte. In psychosozialen Notsituationen, dazu zählen etwa Erdbeben, Unfälle, Gewalttaten und psychische Krisen, ist es entscheidend, dass Betroffene angemessene Unterstützung erhalten – sei es durch Notfallhotlines, Kriseninterventionsteams, psychosoziale Berater, Therapeuten oder andere Fachleute im Gesundheitswesen.

Für Menschen, die sich in einer solchen Situation befinden, ist es wichtig, diese Hilfe zu bekommen und zu verstehen, dass es Ressourcen und Unterstützung gibt, um durch schwierige Zeiten zu kommen.

Psychosoziale Notfallversorgung in Karlsruhe und Bellheim

Eine Anlaufstelle für Menschen in Not kann die sogenannte psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) der evangelischen und katholischen Kirchen und des DRK sein. Ziel dieser Institutionen ist es, dabei zu helfen, kritische Lebensereignisse und die damit verbundene Belastung für Betroffene zu bewältigen. Dafür gibt es einheitliche Standards, die nach Vorgabe des Konsensusbeschluss PSNV zum Beispiel im DRK-Rahmenkonzept PSNV niedergeschrieben sind, auf den ich später noch etwas genauer eingehen werde. Außerdem umfasst dieses Papier Ziele, Aufgaben, Einsatzindikationen, Maßnahmen sowie Anforderungen und Ausbildungscurricula. 

Deutschlandweit gibt es über 100 Kriseninterventions- und Notfallnachsorge-Dienste, unter anderem auch in Karlsruhe und Bellheim. Die Mitarbeitende der Teams verfügen über eine psychosoziale Grundausbildung, haben eine Qualifizierung zum Kriseninterventionshelfer und müssen Praktika und Hospitationen nachweisen. So werden sie auf ihre Einsatztätigkeit vorbereitet. 

Während der Tätigkeit sind regelmäßige Fortbildungen und Supervisionen verbindlich. Ziel ist es, dass Einsatzkräfte von psychosozial-geschulten Personen unterstützt werden, teilweise sind das selbst Einsatzkräfte der Rettungsdienste oder anderes Bereitschaftspersonal sowie Personen, die sich dafür qualifiziert haben. 

Grundsätzlich kümmern sich die ehrenamtlichen Mitglieder der Kriseninterventions- und Notfallnachsorge-Dienste um die folgenden Aufgaben: 

  • Überbringen von Todesnachrichten in Zusammenarbeit mit der Polizei
  • Akutbetreuung von Angehörigen nach erfolgloser Reanimation
  • Akutbetreuung von Gewaltopfern
  • Akutbetreuung von Ersthelfern, Unverletzten am Notfallort und Angehörigen
  • Akutbetreuung von Eltern bei Kindernotfällen
  • Akutbetreuung von Opfern, Betroffenen oder Angehörigen bei Unfällen
  • Akutbetreuung bei Großschadensereignissen bzw. Katastrophen
  • Akutbetreuung von Hilfskräften nach einem Einsatz

Die PSNV ist in vielen Ländern Teil des öffentlichen Gesundheitssystems und wird von staatlichen Stellen, gemeinnützigen Organisationen und privaten Anbietern geleistet. Sie arbeitet oft eng mit anderen Bereichen der Notfall- und Krisenintervention, wie beispielsweise dem Rettungsdienst, der medizinischen Versorgung und der Katastrophenhilfe, zusammen.

Schnelle Hilfe in Notsituationen

Insgesamt zielt die PSNV darauf ab, Menschen in akuten Krisensituationen schnell und effektiv zu unterstützen, ihre psychische und soziale Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen und langfristig positive Bewältigungsstrategien zu fördern. Durch eine frühzeitige und adäquate Versorgung können die Folgen von traumatischen Ereignissen reduziert und die Betroffenen auf ihrem Weg der Genesung unterstützt werden.

Als Bestatter treffe ich regelmäßig auf Menschen, die sich in herausfordernden Situationen nach dem Tod des Partners, des Enkelkindes oder anderer Angehöriger. Als Bestatter arbeite ich oft direkt mit Menschen, die sich in tiefer Trauer befinden. Dies erfordert Einfühlungsvermögen, Sensibilität und die Fähigkeit, sich auf die emotionalen Bedürfnisse der Trauernden einzustellen. Alles Eigenschaften, über die auch die Kriseninterventionshelfer verfügen müssen. Deshalb engagiere ich mich seit einiger Zeit beim PSNV. 

Ich begleitet Einsätze zum Beispiel beim Überbringen von Todesnachrichten, bei der Begleitung von Ersthelfern bei Suiziden, Begleitung von Ersthelfer nach erfolgloser Reanimation oder die Begleitung von Bahn-Fahrgästen nach einem Suizid auf der Schiene.

Im Durchschnitt dauern die Einsätze zwei bis drei Stunden plus Nachbearbeitungszeit. Nach dem Grundseminar habe ich mich entschieden, die Ausbildung PSNV-B zu absolvieren, die über acht Wochenenden hinweg dauert. Sie umfasst alle psychosozialen Akuthilfen, die Betroffene nach einem belastenden Ereignis brauchen. Das kann über mehrere Stunden oder sogar Tage hinweg dauern. Ziel ist es, diese Personen zu stabilisieren und sie einem Netz aus Angehörigen, Freunden, weiteren psychosozialen Hilfen oder sogar Therapeuten aufzufangen. Diese Ausbildung beende ich im Oktober.

Leitfaden, um in der Not ruhig zu bleiben

Der Zugang zu dieser Hilfe sollte eigentlich einfach sein, aber es kann nicht schaden, einige Dinge zu beachten, wenn Sie selbst oder eine Ihnen sehr vertraute Person in eine solche Situation gerät: 

  1. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, auch wenn es schwierig ist. Panik kann die Situation verschlimmern.
  2. Sorgen Sie für Ihre eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer Personen in der Umgebung.
  3. Suchen Sie nach Hilfe von Freunden, Familienmitgliedern, Kollegen oder anderen unterstützenden Personen in Ihrer Umgebung. Manchmal kann allein das Gefühl, dass jemand da ist, um zuzuhören, einen großen Unterschied machen.
  4. Wenn die Situation schwerwiegend ist oder Sie das Gefühl haben, dass Sie allein nicht damit umgehen können, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe zu suchen.
  5. Vergessen Sie nicht, sich um sich selbst zu kümmern. Essen Sie etwas, ruhen Sie sich aus und versuchen Sie, Stress abzubauen, indem Sie Techniken wie Meditation, Atemübungen oder körperliche Bewegung anwenden.
  6. Kommunizieren Sie offen und ehrlich mit den Menschen um Sie herum, insbesondere mit denen, die Ihnen helfen können. Teilen Sie Ihre Bedenken und Bedürfnisse mit, damit andere besser unterstützen können.

 

Zusammenfassend lässt sich noch einmal festhalten, dass die PSNV, wie es sie auch in Karlsruhe und Bellheim gibt, darauf abzielt, Menschen in akuten Krisensituationen zu unterstützen, ihre psychische Gesundheit zu fördern und ihre soziale Stabilität zu erhalten oder wiederzuerlangen. Die PSNV-Teams arbeiten daran, die Folgen von traumatischen Ereignissen zu reduzieren und Sie als Betroffene auf ihrem Weg zu unterstützen. 

Es ist sicher nicht immer einfach, mit dem umzugehen, was man in den Einsätzen erlebt. Aber hier hatte ich die Möglichkeit die Gemeinschaft der PSNV Teams zu Erleben und zu Erfahren. Ich wurde immer sehr gut aufgefangen und es war immer ein Ansprechpartner für mich da, um über das Erlebte zu sprechen.

Ich erlebe es als eine sehr sinnstiftende ehrenamtliche Tätigkeit in einem der PSNV-Teams mitzuarbeiten. Denn hier wird Menschlichkeit groß geschrieben.

PSNV ist in erster Linie ein ehrenamtliches Engagement. Die Teams sind immer auf helfende Hände angewiesen, die sie unterstützen. Wenn Sie sich angesprochen fühlen: Nehmen Sie einfach Kontakt mit einem der Teams auf.

Sprechen Sie mich gerne auch jederzeit auf meine Tätigkeit an. Ich helfe Ihnen gerne!