In Deutschland wünschen sich immer mehr Menschen eine Feuerbestattung. Eine wesentliche Rolle dabei spielt die Einäscherung in einem Krematorium. Dabei wird der Körper eines Verstorbenen zu Asche verbrannt. Wir erklären Ihnen, wie eine Einäscherung abläuft, wie lange diese dauert und ob Angehörige dabei anwesend sein dürfen.
Feuerbestattungen haben in Deutschland eine lange Tradition: Die erste Bestattung der Neuzeit wurde im 18. Jahrhundert durchgeführt – damals noch auf einem Scheiterhaufen. Es dauerte weitere 100 Jahre bis das erste Krematorium gebaut wurde. Dieses wurde 1878 in Gotha eröffnet, das zweite folgte 1891 in Heidelberg. Mittlerweile gibt es in Deutschland 159 Krematorien. Eines davon ist das Krematorium auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe.
Das Krematorium auf dem Karlsruher Hauptfriedhof zählt zu den modernsten Anlagen in Deutschland. Auf Wunsch kann die Einäscherung am Morgen und die Beisetzung bereits am Mittag geschehen. In der Regel vergehen dazwischen allerdings acht Tage.
Der Grundstein für das Krematorium in Karlsruhe wurde 1997 gelegt. Bis 2016 gab es zwei Vertikalöfen, in denen am Tag jeweils sechs Einäscherungen vorgenommen wurden. Bei Bedarf konnten diese Kapazitäten noch erhöht werden. Irgendwann reichte es allerdings nicht mehr aus: Deshalb wurde 2016 eine dritte Ofenlinie gebaut. Dort können nun auch Angehörige der Kremierung beiwohnen. Sie erreichen den eigens dazu gestalteten Raum über einen separaten Eingang an der Seite. Das Krematorium kann auch bei Führungen besucht werden.
Auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe gibt es übrigens auch noch ein ehemaliges Krematorium, das mittlerweile als kleine Trauerhalle genutzt wird. Die kleine Kapelle bietet 50 Plätze und wird seit 2022 für Trauerfeiern genutzt. Das Gebäude ist heute noch in seiner historischen Grundsubstanz, inklusive der wertvollen Deckenmalerei.
Vor dem eigentlichen Vorgang der Kremation muss eine Kremations- oder Bestattungsverfügung oder ein anderes Dokument vorliegen, aus dem hervorgeht, dass der Verstorbene eine Feuerbestattung wünscht.
Zudem findet vor jeder Kremierung eine zweite Leichenschau statt. So wird zum einen überprüft, ob der Verstorbene eines natürlichen Todes gestorben ist, zum anderen muss der Tote zweifelsfrei identifiziert sein.
Die verstorbene Person wird in einem Holzsarg in die Hauptbrennkammer gefahren. Dort herrschen Temperaturen um die 1.000 Grad, gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 850 Grad. Es werden aber auch schon einmal Temperaturen bis zu 1.300 Grad erreicht. Nach der Verbrennung gelangt die dabei entstandene Asche über verschiedene Etagen ins Untergeschoss des Krematoriums.
Nach abgeschlossener Verbrennung wird die verbliebene Asche des Verstorbenen (etwa drei Kilogramm) aus der Ofenkammer entnommen und gemeinsam mit dem Schamottestein in eine Aschekapsel gefüllt. Anschließend wird die Aschekapsel an den Bestatter übergeben. Dieser überführt die Asche dann an den Beisetzungsort.
In der Regel dauert eine Einäscherung zwischen 120 und 180 Minuten. Dies ist unter anderem abhängig vom Körper der verstorbenen Person. Bis die Asche in der Urne landet, kann es bis zu drei Stunden dauern. Die Asche, inklusive Urne, wiegt zwischen drei und fünf Kilogramm. Auch das hängt stark vom Knochenbau ab.
Ja, das ist möglich. Im Krematorium in Karlsruhe ist es auch möglich, die Angehörigen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Der Friedhof erhebt dafür allerdings eine zusätzliche Gebühr von zur Zeit (2024) 150 Euro.
Vor der Einäscherung werden die Daten des Verstorbenen abgeglichen und jedem wird eine einmalige Nummer zugewiesen, die in den Unterlagen und dem Einäscherungsverzeichnis vermerkt wird. Diese Nummer wird auch auf den so genannten Schamottstein geprägt, der in oder auf dem Sarg liegt. Er kommt mit ins Feuer, verbrennt aber aufgrund seines Materials nicht. Er kommt in die Aschekapsel. Oft ist er bei vergleichbaren Urnen aus Naturmaterial das einzige, was man findet, wenn ein Grabfeld abgeräumt wird.
Der Deckel der Aschekapsel, mit dem die Urne dauerhaft verschlossen wird, wird nochmals mit der Einäscherungsnummer sowie den Daten des Verstorbenen wie Name, Geburtsdatum, Sterbedatum sowie Einäscherungsdatum beschriftet. Durch diese Kennzeichnung und den Schamottstein, der sich in der Urne befindet, kann die Asche auch noch Jahre später identifiziert und dem entsprechenden Verstorbenen zugeordnet werden.
Außerdem arbeiten sowohl das Krematorium Karlsruhe als auch das Krematorium Landau im Dreikammersystem. Das bedeutet, dass die Einäscherung in „drei Phasen“ abläuft, um zu gewährleisten, dass jeder die Asche seines Verstorbenen erhält.
Persönliche Dinge wie Fotos, Zeichnungen oder Bücher können mit eingeäschert werden. Verboten sind nur wenige Dinge, wie beispielsweise Glas, das so hitzebeständig ist, dass es auch nach der Kremation noch vorhanden ist. Es ist im Übrigen auch egal, wie die Verstorbenen begleitet sind. Einige tragen Anzüge, andere das Leichenhemd oder sogar ihre Brautkleider.
In der Asche finden sich dann in der Regel künstliche Gelenke, Zahnimplantate, die mit der Hand oder mit Hilfe eines Magnetes aus der Asche entfernt werden. Je nach Größe können diese mit in die Urne gegeben werden. Schmuck oder anderes Edelmetall schmilzt in der Regel und findet sich letztlich als kleines Klümpchen in der Asche.
Ja, da gibt es keine rechtlichen Vorgaben. Es ist allerdings festgelegt, dass auch eingeäscherte Menschen auf einem Friedhof beerdigt werden müssen. In Deutschland gibt es nur in zwei Bundesländern Ausnahmen von diesem Friedhofszwang.
Die Kosten unterscheiden sich von Krematorium zu Krematorium. Im Schnitt sollten Sie aber mit Kosten von bis zu 600 Euro rechnen.
Im Trauerfall sind wir Tag und Nacht für Sie erreichbar.
Denn der Tod wartet nicht, dass morgen ist oder nimmt Rücksicht auf Familienfeste oder Feiertage.
Unsere 24-Stunden Hotline:
Fachunternehmen für Bestattungsdienstleistungen
Schütz Bestattungen ist ein Fachunternehmen für Bestattungsdienstleistungen nach DIN EN 15017
Zertifizierung zur Qualitätssicherung
Das Zertifizierungsverfahren des Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) über den Bundesverband Deutscher Bestatter überwacht unseren Qualitätsanspruch
Mitglied in der Weltorganisation der Bestattungsunternehmen FIAT-IFTA
FIAT-IFTA-Mitglieder sind mit dem größten Netzwerk von Bestattungsunternehmen weltweit verbunden.