Trauerrituale

und ihre Besonderheiten

Trauerrituale helfen uns dabei, den Verlust zu ertragen und sind eine Möglichkeit, unseren Schmerz auszudrücken. Sie helfen uns aber auch dabei, die Erinnerung an den Toten aufrechtzuerhalten und damit auch den sozialen Status des Trauernden zu festigen. 

Ganz grundsätzlich wird unter dem Begriff Trauerritual alles zusammengefasst, was nach dem Tod eines geliebten Menschen Trost spendet und die Erinnerungen an den Verstorbenen wach halten kann. Die Rituale dahinter sind Teil der Alltagskultur und werden deshalb stark von vorherrschenden Religionen und der Region, in der ich lebe, beeinflusst. 

Trauerrituale helfen uns also beim Abschiednehmen, helfen, den Verlust zu realisieren und zu verstehen. Ein wichtiger Schritt in der Trauerarbeit. 

 

Trauerrituale

Rituale können trauernden Menschen dabei helfen, ihre Trauer besser zu verstehen und ihre Trauer besser zu fühlen.
Diese Rituale können ihnen ein Gefühl der Sicherheit geben und ihnen dabei helfen, mit ihren Gefühlen umzugehen. Die Wiederholung vertrauter Handlungen kann ihnen Geborgenheit geben und ihnen dabei helfen, einen Weg durch die schwierige Zeit der Trauer zu finden.

Erinnerung als Stütze in der Trauer

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, bleibt er in den Herzen der Angehörigen für immer lebendig. Die Trauer um seinen Verlust begleitet sie ihr Leben lang. Außenstehende dagegen führen ihr Leben weiter und vergessen den Verstorbenen irgendwann.

Durch gemeinsame Rituale können Trauernde dafür sorgen, dass der Tote in Erinnerung bleibt. Diese Rituale halten das Andenken an den geliebten Menschen wach und stellen sicher, dass auch der Schmerz und die Trauer der Hinterbliebenen nicht vergessen werden.

Gefühle offen zeigen

Ein Punkt, der nicht vergessen werden sollte, ist das Zeigen von Gefühlen in der Öffentlichkeit. Das ist bis heute ein Tabu. Rituale bieten jedoch eine sozial akzeptierte Möglichkeit, Trauer auszudrücken. Diese Rituale schaffen einen sicheren Rahmen, in dem Hinterbliebene ihren Schmerz und ihre Gefühle zeigen können.

Durch die Teilnahme an Trauerritualen zeigen Hinterbliebene, dass sie angemessen trauern. Diese öffentlichen Rituale stärken ihre gesellschaftliche Position und sichern ihnen den Respekt ihrer Mitmenschen.

Welche Trauerrituale gibt es überhaupt?

Die meisten Trauerrituale sind uns vertraut, weil es Traditionen gibt, die in Deutschland schon eine sehr lange Zeit Bestand haben. Dazu gehören etwa die Beerdigung, eine Trauerfeier, Blumen oder Kränze sowie der Leichenschmaus und Traueranzeigen bzw. Trauerkarten. In manchen Gegenden ist es zum Beispiel üblich, Totenbilder (kleine Kärtchen mit einem Bild des Verstorbenen und einem Gedenkspruch) zu drucken und zu verteilen. Traueranzeigen werden oft in Zeitungen veröffentlicht, um über den Tod und die Details der Beerdigung zu informieren. Außerdem besuchen viele Menschen an besonderen Gedenktagen, wie dem Todestag oder dem Geburtstag des Verstorbenen, das Grab, um Blumen niederzulegen und eine Kerze anzuzünden.

Diamantbestattungen als etwas Außergewöhnliches

Besondere Trauerrituale etablieren sich nicht immer, oder brauchen länger, um in der Gesellschaft anzukommen. So zählen beispielsweise Diamantbestattungen zu den außergewöhnlichen Bestattungsformen, die eine Feuerbestattung voraussetzt. 

Sie möchten einem Angehörigen ein besonderes Geschenk hinterlassen und nach Ihrem Tod Ihre Asche zu einem Erinnerungsdiamanten transformieren? Da aus der Asche mehrere Diamanten hergestellt werden können, können Sie auch mehreren Angehörigen ein einzigartiges Erinnerungsstück hinterlassen. Gerne informieren wir von Schütz Bestattungen Sie über Ihre Möglichkeiten einer Diamantbestattung. 

Zu persönlichen Trauerritualen können aber beispielsweise auch personalisierte Kerzen als Symbol für das ewige Licht mit einem Bild des Verstorbenen zählen. Die Kerzen brennen zunächst während der Zeremonie, können danach aber mit nach Hause genommen werden und erinnern dort an den geliebten Menschen. 

Eine sehr individuelle Alternative wäre das Steigenlassen von Luftballons, wie es häufig auch an Hochzeiten gemacht wird. Statt Blumen ins Grab zu legen, könnte die Trauergemeinde Luftballons mit kleinen (Erinnerungs-)botschaften steigen lassen.

Welche Anlaufstellen gibt es für die Trauer?

Auf die Nennung von einzelnen TrauerbegleiterInnen möchten wir an dieser Stelle gezielt verzichten. Denn es handelt sich bei der Begleitung um eine sehr individuelle Angelegenheit. Damit man sich in seiner Trauer öffnen kann, muss die gegenseitige Sympathie zwischen BegleiterIn und Begleitetem stimmen.

Das Netzwerk Bohana versteht sich als zentrale Informationsplattform, um die vielfältigen Möglichkeiten des Abschiednehmens aufzuzeigen. Die Menschen, die sich dort treffen, eint der Wunsch, über Bestattung und Trauer zu informieren und anderen bei der Trauerbewältigung zu helfen.

Auf der Homepage des Bundesverbandes Trauerbegleitung e.V. sind viele TrauerbegleiterInnen gelistet.

Oft wird Trauerbegleitung auch von Friedhöfen oder wie in Karlsruhe von Friedhofsvereinen wie dem Infocenter am Karlsruher Hauptfriedhof oder von Hospizen wie dem Hospiz Arista in Ettlingen oder der Ambulanten Hospizgruppe Bruchsal angeboten, so dass jeder seinen eigenen Weg, seine eigenen Trauerrituale finden oder entwickeln kann. Eine Übersicht für die Region finden Sie auf den Seiten des Hospiz- und PalliativVerbands Baden-Württemberg e.V..

Weitere hilfreiche Informationen bietet der Ambulante Hospizdienst Karlsruhe auf seiner Homepage.

Sehr positive Erfahrungen haben wir im Bereich der Trauerarbeit mit und für Kinder und Familien im Kinderhospiz Sterntaler in Dudenhofen gemacht. Zukünftig soll dort ein Stammtisch für trauernde Männer stattfinden.

Die Initiative Regenbogen beschäftigt sich mit der Thematik der unglücklichen Schwangerschaft. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Tod eines Kindes während der Schwangerschaft.

Es gibt Situationen, in denen das Umfeld überfordert ist und in denen du vielleicht auch überfordert bist. Wenn du in so einer Situation bist, kannst du dich immer an die Telefonseelsorge wenden:


0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222  

Das Telefonat ist kostenlos.