Wenn ein Kind, vor allem in jungen Jahren, stirbt, ist das eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die Eltern machen können. Jeder geht individuell mit diesem Verlust um, deshalb gib es keine festen Regeln oder Wege, wie Menschen trauern.
In ihrem bewegenden Film „Kleiner Casimir – Sein Tod und unsere Freundschaft“ setzen sich Viktoria Kleber und Sabrina N’diaye damit auseinander, was es mit ihnen, ihrem Umfeld und ihrer Freundschaft gemacht hat und noch immer macht, wenn ein Kind im Alter von neun Monaten plötzlich stirbt. Autorin Viktoria Kleber richtet sich mit ihrem Film an Eltern, „denen es ähnlich geht wie mir. Und ich würde gerne eine Bedienungsanleitung machen, wie man mit trauernden Eltern oder insgesamt mit trauernden Menschen umgeht. Der andere Gedanke war, dass es schön wäre, wenn es ein kleines Denkmal für Casimir gibt.“
Jährlich sterben in Deutschland knapp 4.500 Kinder und junge Erwachsene unter 20 – aus verschiedenen Gründen. Bei einem Unfall, einer tödlich verlaufenden Krankheit oder auch an vermeidbaren und gut behandelbaren Erkrankungen. Zurück bleiben verwaiste Eltern, die lernen müssen, wie sie mit der Trauer umgehen. Es gibt keinen eindeutigen Weg. Dennoch gibt es einige Ansätze und Unterstützungsmöglichkeiten, die Eltern in dieser schwierigen Zeit helfen können.
Der Verlust eines Kindes löst oft intensive Emotionen aus, darunter Traurigkeit, Wut, Schuld, Verzweiflung und manchmal sogar Erleichterung, wenn dem Tod ein schwieriger Kampf zwischen Leben und Sterben vorausgegangen ist. Diese Gefühle können sich im Laufe der Zeit verändern oder auch immer wieder in Wellen auftreten. Trauer kann sich aber auch anders zeigen, nämlich in Schlafstörungen, Appetitveränderungen, Erschöpfung und Kopfschmerzen. Der Stress und die Trauer können den gesamten Körper beeinflussen. Oftmals spielt auch das Unterbewusstsein dabei eine große Rolle.
Fakt ist: Es gibt im Trauerprozess eine einfachen Antworten. Dennoch kann es helfen, den Sinn des Verlustes zu ergründen oder gar zu verstehen. Dabei kann es gut sein, sich an positiven Erinnerungen festzuhalten – an gemeinsamen Erlebnissen, an Fotos oder in Gesprächen mit Freunden und Familie.
Manche Menschen ziehen sich in ihrer Trauer zurück und suchen nach einer ruhigen, isolierten Umgebung, um zu trauern. Andere suchen aktiv die Unterstützung von Familie, Freunden oder Gemeinschaften, um sich nicht allein zu fühlen. Dabei kann es notwendig sein, sich professionelle Unterstützung durch einen Psychotherapeuten oder eine andere Person wie eine Trauerbegleitung zu suchen, die Strategien entwickelt, um mit der Trauer umzugehen, den Eltern hilft, ihre Emotionen zu verstehen und zu verarbeiten oder einfach nur zuhört. Wieder anderen gelingt es am besten, ihre Trauer künstlerisch auszudrücken, etwa durch Malen, Basteln oder auch das Schaffen von Erinnerungsstücken, welcher Art auch immer.
Hinzukommt, dass der Tod eines Kindes nicht nur die Eltern, sondern auch das Umfeld, wenn nicht sogar die ganze Gesellschaft überfordert. Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten, angemessen auf den Verlust eines Kindes zu reagieren. Es fehlen die Trost spendenden Worte, es gibt Unsicherheiten darüber, wie man sich in Anwesenheit verwaister Eltern verhalten soll.
Der Verlust eines Kindes kann aber auch die Dynamik zwischen den Eltern beeinflussen. Paare können unterschiedlich trauern und sich in ihren Bewältigungsmechanismen unterscheiden. Während ein Elternteil mit Schock und Leugnung reagiert, kann es sein, dass der andere mit Tränen, Wut und Depressionen auf den Verlust reagiert. Das kann zu Missverständnissen und Spannungen führen. Es erfordert Einfühlungsvermögen und Kommunikation, um als Paar durch diese schwierige Zeit zu gehen.
Die schweizerisch-amerikanische Psychiaterin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross hat ein Modell entwickelt, das als „Die fünf Phasen der Trauer“ bekannt wurde. Das Modell, das 1969 beschrieben wurde, konnte bis heute nicht empirisch belegt werden, dennoch zeigt es gut, welche Phasen trauernde Menschen in der Regel durchlaufen:
Diese fünf Phasen der Trauer verlaufen nicht linear und sie werden auch nicht von jedem Trauernden durchlaufen. Manche Menschen überspringen eine Phase, andere wiederholen einzelne Schritte. Wie bereits beschrieben, verläuft ein Trauerprozess höchst individuell.
In dieser schwierigen Zeit können Empathie, Unterstützung und Verständnis von Familie, Freunden und der Gemeinschaft eine bedeutende Rolle spielen. Es gibt auch spezialisierte Organisationen und Ressourcen für verwaiste Eltern, die Unterstützung und Hilfen bieten können. In Deutschland sind das etwa die beiden Vereine „Deutsche Lebensbrücke e.V.“ sowie „Verwaiste Eltern Deutschland e.V.“. Beide Organisation bieten Trauerhilfe, Trauerberatung- und begleitung beim Verlust eines geliebten Menschen für Eltern und Geschwister. Es kann auch helfen, sich vor Ort über Selbsthilfegruppen zu informieren. In vielen Städten und Gemeinden gibt es Selbsthilfegruppen für trauernde Eltern. Diese Gruppen bieten eine unterstützende Umgebung, in der Eltern ihre Erfahrungen teilen können.
Es ist wichtig zu betonen, dass jeder Trauerprozess einzigartig ist, und es gibt keine festen Regeln dafür, wie Menschen trauern. Die Suche nach Unterstützung ist jedoch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung. Der Prozess kann Jahre dauern und kann in Wellen verlaufen. Denn der Verlust eines Kindes ist eine einzigartige Form der Trauer, die oft intensiver ist und lange dauert. Eltern befinden sich nicht selten in einer emotionalen Achterbahnfahrt zwischen Trauer, Wut, Schuld und Verzweiflung. Das Wichtigste ist, sich selbst die Zeit zu geben, die benötigt wird, und sich Unterstützung zu suchen, wenn nötig.
Wir von Schütz Bestattungen können Sie bei der Bestattung Ihres Kindes betreuen, Ihnen aber auch wertvolle Tipps für die Trauerbewältigung danach geben. Kontaktieren Sie uns gerne.
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Denn der Tod wartet nicht, dass morgen ist oder nimmt Rücksicht auf Familienfeste oder Feiertage.
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