Zukunft der Bestattung

Was sich 2025 ändert

Die Bestattungsbranche ist fortwährend Veränderungen ausgesetzt, etwa durch gesellschaftliche Trends, technische Innovationen oder rechtliche Rahmenbedingungen. 2025 verspricht ein Jahr zu werden, in dem viele dieser Einflüsse deutlich spürbar sein werden. Aus Sicht eines Bestatters lohnt es sich, bereits heute einen genauen Blick auf die bevorstehenden Entwicklungen zu werfen.

Schriftzug "Zukunft der Bestattung: Was sich 2025 ändert" mit einem Glückskeks und dem Hinweis auf den neuen Blogbeitrag von Schütz Bestattung.

Trends 2025

Gesellschaftliche und technologische Trends spielen in diesem Jahr möglicherweise  eine zentrale Rolle. Nachhaltigkeit wird längst nicht mehr als Nischenthema betrachtet. Als Bestatter sehen wir uns mit einer wachsenden Nachfrage nach ökologischen Alternativen konfrontiert. Kunden wünschen sich beispielsweise, dass Bäume zu Ehren der Verstorbenen – zusätzlich zum Grab – gepflanzt werden. Auch grüne Energie in Krematorien, wie die Nutzung von Solar- oder Windkraft, steht hoch im Kurs.

Digitalisierung der Bestattungsbranche

Darüber hinaus verändert die fortschreitende Digitalisierung die Bestattungsbranche tiefgreifend. Virtuelle Gedenkplattformen, auf denen interaktive und personalisierte Inhalte erstellt werden können, gewinnen weiter an Bedeutung. 

Zukünftig könnten beispielsweise Augmented und Virtual Reality genutzt werden, um digitale Friedhöfe und Gedenkfeiern zu realisieren. Zudem dürfte der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kundenberatung zur Norm werden. So nutzen wir beispielsweise auf unserer Webseite längst einen sogenannten Chatbot, darunter wird ein Computerprogramm verstanden, das in der Lage ist, Fragen unserer Webseiten-Besucher zu verstehen und mithilfe von KI oder der Verarbeitung natürlicher Sprache automatisch Antworten gibt. Meist lernen diese kleinen Hilfen auch von ihren Fragen und suchen sich die Antworten auf der Webseite bzw. aus dem Internet zusammen. 

Außerdem kann KI personalisierte Vorschläge zu Bestattungsarten und Grabstätten generieren oder Trauerbegleitung unterstützen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die digitale Nachlassverwaltung. Ob es um die Regelung von Social-Media-Konten oder Kryptowährungen Verstorbener geht: Digitale Vermächtnisse werden zunehmend Teil der Bestattungsplanung.

Auswirkungen des demografischen Wandels

Darüber hinaus wirkt sich der demografische Wandel auf die Branche aus. Auch 2025 wird sich die Gesellschaft weiter verändern, sei es durch Migration, Zu- oder Wegzug, aber auch durch Veränderungen in der Alterspyramide. So nimmt die Zugehörigkeit zu einer Religion seit Jahren ab – auch in Baden-Württemberg. Wenn die Kirchen keine Strukturen oder Rituale bei der Bestattung mehr vorgeben, was Raum für mehr Individualität und neue Rituale eröffnet. Gleichzeitig gewinnt die Planung der eigenen Bestattung an Bedeutung, da es häufig keine nächsten Angehörigen gibt. Auch Unikate und maßgeschneiderte Lösungen, wie personalisierte Urnen in kreativen Designs oder personalisierte Grabsteine, setzen sich als Teil der Erinnerungskultur durch.

Gesetzesänderungen in Rheinland-Pfalz

Ein bedeutender Schritt in die Zukunft der Bestattungsbranche könnte die geplante Reform des Bestattungsgesetzes in Rheinland-Pfalz sein. Gesundheitsminister Clemens Hoch kündigte an, dass Rheinland-Pfalz mit der geplanten Neuregelung das modernste Bestattungsrecht in Deutschland erhalten soll. Hierbei stehen unter anderem ökologische Bestattungsformen, wie die Baumbestattung, und der Einsatz von naturbelassenen Materialien im Fokus. Der Minister betonte, dass es wichtig sei, die Wünsche der Bürger in den Mittelpunkt zu stellen und eine zeitgemäße sowie bedarfsgerechte Regelung zu schaffen (Quelle: MWG Rheinland-Pfalz).

Das neue Gesetz soll auch die Möglichkeit eröffnen, den eigenen letzten Wohnsitz während der Lebzeiten festzulegen, was für mehr Flexibilität und Individualität bei der Bestattung sorgt. Dies könnte dazu beitragen, die Kluft zwischen traditionellen Bestattungsformen und den wachsenden individuellen Wünschen der Bürger zu überbrücken (Quelle: SWR).

Außerdem wird über die Einführung neuer Bestattungsplätze nachgedacht, unter anderem entlang des Rheins, was einige Gemeinden dazu anregt, alternative Bestattungsangebot zu schaffen (Quelle: FAZ). Diese Reform könnte nicht nur die Branche transformieren, sondern auch einen neuen Standard für den respektvollen Umgang mit dem Thema Abschiednahme setzen.

Herausforderungen und Chancen

Die Zukunft der Bestattungsbranche birgt jedoch auch Herausforderungen. Die Nachfrage nach nachhaltigen Verfahren erfordert oft hohe Anfangsinvestitionen. Mit jeder Gesetzesänderung steigt der administrative Aufwand für Bestatter, während nicht alle Unternehmen über die Mittel verfügen, neue Technologien nahtlos zu integrieren. Doch den Herausforderungen stehen zahlreiche Chancen gegenüber. Wer Digitalisierung und Innovationen nutzt, kann neue Kundengruppen erreichen. Eine klare Positionierung als nachhaltiger Anbieter bietet die Möglichkeit, sich von Mitbewerbern abzuheben. Partnerschaften mit Technologie-Start-ups oder Nachhaltigkeitsorganisationen schaffen zudem neue Synergien.

Fazit: Balance zwischen Tradition und Innovation

Das Jahr 2025 stellt somit eine spannende Zeitenwende für die Bestattungsbranche dar. Die Kombination aus innovativen Technologien und ökologischen Initiativen erfordert Flexibilität und Offenheit. Bestatter, die bereit sind, in Nachhaltigkeit, Technologie und eine diversifizierte Angebotspalette zu investieren, werden als Gewinner hervorgehen. Gleichzeitig sollte die Balance zwischen Tradition und Innovation gewahrt bleiben, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen weiterhin gerecht zu werden.