Wir stellen verschiedene Arten vor
Als Bestatter begleite ich die Angehörigen nicht nur in der schwierigen Phase des Abschiednehmens, sondern bin auch bei der Beantwortung der Frage behilflich, wie die letzte Ruhestätte ihrer Lieben aussehen und gestaltet werden soll. Das Grab ist ein Ort der Erinnerung und der Trauer. Es dient dazu, das Andenken an den Verstorbenen wachzuhalten und ihm einen würdigen Ort des Gedenkens zu schaffen. In diesem Artikel will ich verschiedene Möglichkeiten der Grabpflege von der natürlichen Grabpflege bis zur professionellen Pflege zusammenstellen.
Natürliche Grabpflege: Hand in Hand mit der Natur
Die natürliche Grabpflege ist das Trendkonzept, das in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat. Hier ist der Friedhof so angelegt, dass er die ihn umgebende Natur ergänzt, im Wesentlichen mit minimalem Eingriff durch menschliche Hand. Dies kann durch eine Selektion von heimischen, unkomplizierten Pflanzen geschehen, die kaum Wasser benötigen und sich selbst regenerieren.
Bodendecker wie Efeu und Immergrün eignen sich am besten, um das Unkraut niedrig zu halten und die Grabstätte das ganze Jahr über lebendig aussehen zu lassen.
Selbstgepflegte Gräber: Ausdruck persönlicher Verbundenheit
Ein Praxisbeispiel ist das Grab von Herrn Müller. Die Familie des Verstorbenen hat sich eine natürliche Gestaltung gewünscht, um den ökologischen Lebensstil des Toten widerzuspiegeln. Daher haben wir das Grab mit Wildkräutern und -grassorten bepflanzt, die wenig Pflege benötigen und gleichzeitig Insekten einen Lebensraum bieten.
Ein kleiner Sandstein mit dem eingravierten Namen ordnet sich harmonisch ins Gesamtbild ein und verstärkt den Eindruck der Natürlichkeit. Selbstgepflegte Gräber, in denen Hinterbliebene ihre persönliche Bindung zum Verstorbenen ausdrücken, erzeugen ein tiefes Gefühl der Verbundenheit: In Ermangelung von Alternativen ist es einigen Angehörigen ein großer Trost, selbst Hand in der Pflege des Grabes anlegen zu können. Die regelmäßige Pflege umfasst das Säubern der Fläche, das Entfernen von Unkraut, das Gießen und das Umsetzen der Pflanzen zu unterschiedlichen Jahreszeiten. Je nach Größe und Position des Grabes und gewählten Pflanzen ergeben sich unterschiedliche Kosten.
Frau Schmidt beispielsweise besucht das Grab ihres Mannes wöchentlich. Sie hat es liebevoll mit Rosen und Lavendel bepflanzt. Das waren die Lieblingsblumen ihres Mannes. Im Frühjahr pflanzt sie Stiefmütterchen, im Sommer Geranien und im Herbst Heidekraut. Durch diese saisonale Bepflanzung bleibt das Grab stets ein Ort der Farbenpracht und des Lebens, was ihr in ihrer Trauerbewältigung sehr hilft.
Professionelle Grabpflege: Fachkundige Unterstützung für eine würdevolle Ruhestätte
Nicht alle Angehörigen finden die Zeit oder die Möglichkeit, das Grab zu besuchen und es zu pflegen. In diesem Fall gibt es verschiedene Dienstleister, die Ihnen helfen können. Die Friedhofsgärtnerei säubert das Grab, gießt, düngt, schneidet die Pflanzen oder nimmt die saisonale Neubepflanzung vor. Sie können die Leistungen in Anspruch nehmen, wann es erforderlich ist oder einen Dauergrabpflegevertrag für mehrere Jahre abschließen.
Beispiel: Die Familie Weber möchte das Familiengrab pflegen lassen, das sie nur selten besuchen können. Sie wohnt in einer anderen Stadt, kann beinahe nie zum Friedhof kommen und schließt daher mit der Friedhofsgärtnerei einen Vertrag über eine fünfjährige Grundpflege des Grabes der Großmutter ab.
So ist sichergestellt, dass das Grab stets in einem gepflegten Zustand ist und die Familie bei ihren seltenen Besuchen einen würdevollen Ort des Gedenkens vorfindet.
Grabpflege bei alternativen Bestattungsformen: Weniger ist manchmal mehr
Alternative Bestattungsformen wie die Baumbestattung oder die Seebestattung erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Bei einer Baumbestattung wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Die Natur übernimmt hier die Grabpflege, was für viele Angehörige eine Entlastung darstellt. Zudem entfallen Kosten für Grabstein und regelmäßige Pflegearbeiten.
Herr und Frau Meier entschieden sich für eine Baumbestattung im FriedWald für ihren verstorbenen Sohn. Sie schätzten die Idee, dass die Natur die Pflege übernimmt und sie einen ruhigen Ort im Wald haben, an dem sie ihrem Sohn gedenken können. Ein kleiner Namensschild am Baum erinnert dezent an den Verstorbenen und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.
Finanzielle Aspekte der Grabpflege: Vorsorge und Kostenplanung
Die Kosten für die Grabpflege können je nach Art und Umfang variieren. Während bei selbstgepflegten Gräbern hauptsächlich Ausgaben für Pflanzen und Materialien anfallen, sind bei professioneller Pflege die Dienstleistungskosten der Gärtnerei zu berücksichtigen.
Ein Dauerpflegevertrag bietet eine gewisse Planungssicherheit, da alle möglichen Kosten für die gesamte Vertragslaufzeit festgelegt werden. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass man sich auf den eventuellen Tod eines geliebten Menschen vorbereiten muss, während dieser noch atmet. Da es sich um unbefristete Verträge oder eine solche Versicherung handelt, ist gewährleistet, dass das Geld dafür sorgt, dass die Ruhestätte auch nach dem Tod in einem würdigen und ordnungsgemäßen Zustand bleibt.
Vielfalt in der Grabpflege bedeutet Individualität in Gedenkstätten
Die Wahl einer geeigneten Grabpflege ist eine zutiefst persönliche Angelegenheit und hängt von Faktoren wie den eigenen Wünschen des Verstorbenen, den Fähigkeiten der lebenden Angehörigen und der finanziellen Situation ab. Rein naturalistische Verschönerung, Selbstpflege oder sogar die Beauftragung eines Fachmanns mit der Aufgabe – der Schlüssel liegt darin, dass das Grab ein ehrenvoller Ort der Erinnerung bleiben muss, der die Erinnerung an den Verstorbenen wachhält.
Wir verpflichten uns, Ihnen bei der Auswahl der für Ihre Anforderungen am besten geeigneten Grabpflege unsere fachkundige Beratung und Anleitung anzubieten. Gemeinsam können wir einen Ort der Erinnerung schaffen, der Trost spendet und die Einzigartigkeit des Verstorbenen widerspiegelt.