Wie lange dauert eine Beerdigung?

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Fragen und Antworten

Diese Frage höre ich oft. Meist leise gestellt, fast zögerlich. Und doch steckt so viel dahinter. Wenn ein Mensch stirbt, steht für Angehörige die Welt still – aber der Alltag läuft weiter. Termine, Arbeit, Familie. Und dann kommt diese eine ganz praktische Frage: Wie lange dauert so ein Abschied eigentlich?

Bei Schütz Bestattungen dürfen wir viele Familien in dieser schwierigen Zeit begleiten. Und ich möchte Ihnen in diesem Beitrag eine ehrliche, einfühlsame Antwort auf diese oft gestellte Frage geben – so, wie ich es auch in einem persönlichen Gespräch tun würde.

Ein Abschied besteht aus vielen Momenten

Bevor wir über Minuten und Stunden sprechen, möchte ich eines vorweg sagen: Eine Beerdigung ist kein Programmpunkt im Kalender. Sie ist ein einmaliger Moment. Ein stilles Ritual des Abschieds, das uns erlaubt, innezuhalten – und loszulassen.

Natürlich gibt es trotzdem eine zeitliche Struktur. Und ja, es hilft, zu wissen, wie der Ablauf normalerweise aussieht. Deshalb habe ich hier die einzelnen Stationen für Sie zusammengefasst.

1. Die Trauerfeier – ein stilles Innehalten

Die Trauerfeier ist meist der erste Schritt am Tag der Beerdigung. Sie findet in einer Kirche, Kapelle oder Trauerhalle statt – je nach Wunsch der Familie.

Wie lange sie dauert? Im Schnitt etwa 30 bis 60 Minuten. Manchmal ist sie kürzer, manchmal länger – das hängt ganz davon ab, wie sie gestaltet ist. Wird eine Trauerrede gehalten? Gibt es Musik? Möchten Angehörige oder Freunde noch ein paar Worte sagen?

Ich kann Ihnen aus Erfahrung sagen: Es ist weniger die Dauer als das Gefühl, das zählt. Und das entsteht durch persönliche Worte, durch Musik, durch liebevolle Erinnerungen – nicht durch die Uhr.

2. Der Gang zum Grab – der letzte Weg

Nach der Trauerfeier gehen wir gemeinsam zur Grabstätte. Dieser Weg dauert meist nur ein paar Minuten, aber er ist symbolisch besonders wichtig. Es ist der letzte gemeinsame Weg, den wir mit dem oder der Verstorbenen gehen.

Oft ist es ganz still. Nur das Knirschen der Schritte auf dem Kiesweg, vielleicht ein leichtes Schluchzen – und ganz viele Gedanken. Ich finde, das ist einer der innigsten Momente der gesamten Beerdigung.

3. Die Beisetzung – ein Abschied am Grab

An der Grabstelle angekommen, folgt die eigentliche Beisetzung. Hier wird der Sarg oder die Urne in die Erde hinabgelassen. Dieser Moment ist schwer. Viele Angehörige fürchten sich ein wenig davor – und sind gleichzeitig dankbar, ihn nicht allein erleben zu müssen.

Wir gestalten die Beisetzung ruhig, würdevoll, ohne Hektik. Es gibt ein paar letzte Worte, vielleicht eine Blume, die ins Grab gelegt wird. Manche werfen eine Handvoll Erde, andere halten nur inne. Alles ist richtig, solange es sich stimmig anfühlt.

In der Regel dauert dieser Teil etwa 20 bis 30 Minuten. Aber wie schon gesagt: Es geht nicht um die Zeit, sondern um das Gefühl, das bleibt.

4. Der Leichenschmaus – Zusammenkommen in Gemeinschaft

Im Anschluss laden viele Familien die Trauergäste noch zu einem sogenannten Leichenschmaus ein. Das klingt vielleicht etwas altmodisch, aber eigentlich ist es etwas sehr Schönes: Man kommt zusammen, isst eine Kleinigkeit, redet miteinander.

In dieser Runde darf geweint, aber auch gelacht werden. Es werden Geschichten erzählt, Anekdoten ausgetauscht, alte Fotos gezeigt. Oft sagen Angehörige danach: „Hier ist mir erst bewusst geworden, wie viele Menschen ihn geliebt haben.“

Solch ein Beisammensein dauert unterschiedlich lang – mal nur eine Stunde, mal den ganzen Nachmittag. Es ist Ihre Entscheidung.

Ein grober Zeitrahmen – damit Sie planen können

Wenn man alle Bestandteile zusammennimmt, ergibt sich in etwa folgender Ablauf:

  • Trauerfeier: 30 bis 60 Minuten
  • Trauerzug zum Grab: ca. 5–10 Minuten
  • Beisetzung: ca. 20–30 Minuten
  • Kaffeetafel/Leichenschmaus: 1 bis 3 Stunden (optional)

Insgesamt sollten Sie für eine vollständige Beerdigung etwa 2 bis 4 Stunden einplanen. Natürlich kann das auch etwas variieren – je nach Friedhof, Gästeliste und Gestaltung.

Erd- oder Feuerbestattung – macht das einen Unterschied?

Ja, auch die Bestattungsart kann die Dauer beeinflussen.

Bei einer Erdbestattung findet die Trauerfeier meist direkt vor der Beisetzung statt – alles läuft in einem Rahmen. Bei einer Feuerbestattung ist es oft so, dass die Trauerfeier entweder vor der Einäscherung oder vor der späteren Urnenbeisetzung stattfindet.

Es gibt also manchmal eine zeitliche Trennung – und damit auch mehr Planungsspielraum. Auch hier gilt: Wir beraten Sie, welche Form für Sie am besten passt.

Und wenn es mal schneller gehen muss?

Manchmal gibt es Gründe, warum eine Beerdigung kürzer gehalten werden soll – etwa aus gesundheitlichen Gründen, wegen weiter Anreisen oder familiären Umständen.

Das ist vollkommen in Ordnung. Es muss nicht immer eine lange Zeremonie sein. Auch eine stille Urnenbeisetzung im engsten Kreis kann sehr bewegend sein – wenn sie mit Herz und Achtsamkeit gestaltet ist.

Was wir bei Schütz Bestattungen für Sie tun können

Als Ihr Bestatter für Trauerfälle in Karlsruhe, Linkenheim-Hochstetten, Stutensee, Graben-Neudorf, Bellheim und Umgebung stehen wir Ihnen zur Seite – nicht nur organisatorisch, sondern auch menschlich.

Wir hören zu. Wir nehmen Ihre Wünsche ernst. Und wir helfen Ihnen, den Abschied so zu gestalten, wie es für Sie richtig ist – nicht wie es „üblich“ ist.

Bei uns gibt es keine Beerdigung von der Stange. Denn kein Mensch ist wie der andere. Und kein Abschied sollte es sein.

Zum Schluss: Zeit ist nicht alles – aber sie hilft

Die Frage nach der Dauer einer Beerdigung ist völlig legitim. Aber es ist auch ein guter Moment, um sich zu fragen: Was wünsche ich mir für diesen letzten gemeinsamen Weg?

Vielleicht ist es ein Gedicht. Vielleicht ein Lied. Vielleicht nur ein stilles Stehen am Grab. Was auch immer es ist – wir machen es möglich.

Denn Zeit allein macht keine Beerdigung schön. Aber ein liebevoll geplanter Rahmen tut es. Und dafür sind wir da.