Über uns

Darf man als Bestatter Lust auf seine Arbeit haben?

Die Frage, “warum bist Du Bestatter” höre ich oft. Die Antwort darauf ist so simpel, dass ich sie mich oftmals nicht getraue, sie offen auszusprechen. “Weil ich Lust auf meine Arbeit habe. Weil ich morgens gerne zur Arbeit gehe. Weil mir meine Arbeit Spaß macht”.

Aber wie ist es zu verstehen, dass man auf eine Arbeit, bei der man mit dem Tod und mit trauernden Menschen zu tun hat, Lust haben kann? Nun, das ist ebenso einfach erklärt: 

Ja, zu uns kommen Menschen, die wissen, dass sie bald sterben werden. Zu uns kommen Menschen, die einen Angehörigen verloren haben und die trauern. Zu uns kommen Menschen, die gerade ihr Kind verloren haben. All das stimmt. 

Diese Menschen, die sich in einer extremen Lebenssituation befinden, zu unterstützen, aufzufangen und ihnen den Raum für ihre Trauer zu geben, den sie brauchen, das ist es, was mich jeden Morgen mit einem guten Gefühl aufstehen und zur Arbeit gehen lässt. Denn genau so individuell die Menschen sind, die zu uns kommen, genau so individuell nehmen wir uns die Zeit, ihnen zuzuhören, ihnen so zur Seite zu stehen und für sie da zu sein, wie sie es brauchen. 

Menschen in dieser Situation nicht alleine zu lassen empfinde ich als sehr erfüllend und sinnstiftend. Und auch wenn es vielleicht paradox klingt: Für mich ist der Beruf des Bestatters so nah am Leben dran, wie kaum ein anderer Beruf. Denn Leben und Tod sind unweigerlich miteinander verbunden. 

Ich sehe es als meine Aufgabe als Bestatter, hier Berührungsängste zu nehmen und einen guten Umgang mit dem Sterben, dem Tod, der Trauer und vor allem auch dem Weiterleben nach dem Verlust eines geliebten Menschen zu ermöglichen.

Die Neugierde ist das, was uns antreibt!

Um diese Aufgabe so erfüllen zu können, wie es uns wichtig ist, ist die Neugierde am Menschen einer der zentralen Aspekte unserer Arbeit. Sie führt dazu, dass wir uns jeden Tag von neuem gerne und mit ganzem Herzen mit der Trauer anderer Menschen auseinandersetzen und unser Bestes geben, die Menschen, die zu uns kommen, auf ihrem individuellen Weg zu unterstützen. 

 Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine Geschichte. Bei unseren Gesprächen tauchen wir ein in das Leben jedes Einzelnen. Mit den Höhepunkten aber auch mit den Tiefen, die durchlebt wurden und werden. Kein Mensch gleicht dem anderen. Jede Geschichte ist anderes.

Unsere Werte

Präsenz

Respekt

Offenheit

Präsenz, wichtiger, als Sie vielleicht glauben?

Es ist eines der schwersten Dinge im Leben ein Familienmitglied, einen Freund oder Weggefährten zu Grabe tragen und sich verabschieden zu müssen. Oftmals erlebt man die ersten Stunden und Tage gedämpft, als hätte man Watte um sich herum und bekommt nicht so richtig mit, was um einen herum geschieht. Es ist, als würde man in eine andere Welt abtauchen.

Dennoch ist es wichtig, gerade in diesen Stunden präsent zu sein. Mitzuerleben was passiert. Sich bewusst Zeit und Raum für den Abschied zu nehmen.

Hospizverein

Der Moment der Beisetzung ist ein einmaliges Erlebnis und kann in seiner Form nicht nachgeholt werden. Zu sehen, wie der wertgeschätzte Mensch, den man vermisst, seine letzte Ruhestätte findet, ist auch ein wichtiger Schritt in der Trauerarbeit.

Wir sind im gesamten Prozess präsent, damit Sie selbst sich bewusst und präsent mit dem Abschied nehmen auseinandersetzen können und die Trauerfeier und Beisetzung so gestaltet wird, dass es sich für Sie stimmig und rund anfühlt. ​

Respekt, auch für die, die dableiben

Respekt verdient nicht nur derjenige, der gehen muss, sondern gerade auch diejenigen, die zurückbleiben.

So wie jede Geschichte, die hinter einem Leben steht, anders ist, so ist auch der weitere Weg derer, die zurückbleiben anders. Jeder Mensch hat seine eigene Art zu trauern. Keine Trauer ist gleich. Jeder geht in seinem eigenen Tempo voran. Trauer darf so lange dauern, wie sie dauert.

Sie entscheiden, bei welchen Schritten wir ihnen respektvoll zur Seite stehen dürfen, um Bestattung und Trauerprozess für Sie stimmig zu gestalten.  Wir unterstützen Sie auf Ihrem Weg und sind, wenn Sie das wünschen, auch nach der Beisetzung an Ihrer Seite.

Offenheit, neue Wege zu gehen

Im Umgang mit Tod und Trauer gibt es kein Richtig oder Falsch! Es gibt nur das, was für Sie – ganz individuell stimmt! Unser Umgang mit dem Sterben ist geprägt von Ritualen. Aber nur weil sich Rituale über Generationen eingespielt haben, heißt es nicht, dass diese für jeden den richtigen Umgang mit diesem Thema darstellen.

Rituale können helfen. Rituale können das Leben einfacher machen. Aber eben nicht immer.

Wir sind offen, zusammen mit Ihnen neue Wege zu gehen, sollten Sie das Gefühl haben, dass das Traditionelle nichts für Sie ist.