Bestattungsknigge:

So treten Sie bei Bestattung und Trauerfeier nicht ins Fettnäpfchen

Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der schwierigsten Erfahrungen im Leben. In diesen Momenten des Schmerzes und der Trauer suchen die Hinterbliebenen nach Trost und Unterstützung von Freunden und Familie.

Gleichzeitig stellen Bestattungen und Trauerfeiern eine Herausforderung dar, bei der es gilt, angemessen und respektvoll zu handeln. Einfühlsamkeit und Rücksichtnahme sind entscheidend, um den Hinterbliebenen in dieser schweren Zeit zur Seite zu stehen und Fettnäpfchen zu vermeiden, die durch Unwissenheit oder Unachtsamkeit entstehen können. Wir fassen für Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen.

Bestattungsknigge

Wie bereite ich mich auf eine Bestattung oder Trauerfeier vor?

Die Vorbereitung auf eine Bestattung oder Trauerfeier ist ein sensibles Thema und erfordert besondere Achtsamkeit und Respekt. Zunächst sollten Sie sich über den Dresscode informieren, der in der Regel konservativ und in dunklen Farben gehalten ist. Es ist ratsam, schwarze oder dunkle Kleidung zu wählen, die nicht auffällig oder zu leger ist. Außer natürlich der Verstorbene hat es sich explizit gewünscht, dass die Trauergäste in bunten Farben erscheinen. Informieren Sie sich über den Ablauf der Zeremonie und die Gepflogenheiten der Familie, um unangemessene Handlungen oder Äußerungen zu vermeiden.

Muss ich einen Leichenschmaus ausrichten?

Ein Leichenschmaus gehört mittlerweile zur Tradition, um gemeinsam Abschied zu nehmen und sich gegenseitig Trost zu spenden. 

Üblicherweise findet der Leichenschmaus entweder im Haus der Familie, in einem nahegelegenen Restaurant oder Café statt. Sobald der Ort festgelegt ist, sollten Sie sich Gedanken über das Essen und die Getränke machen. Traditionell wird beim Leichenschmaus eine Auswahl an warmen und kalten Speisen angeboten, die den Geschmack und die Bedürfnisse der Gäste berücksichtigen. 

Normalerweise erfolgt die Einladung zum Leichenschmaus während der Trauerfeier oder Beerdigung, indem der Pfarrer oder ein Familienmitglied die Gäste informiert. Falls möglich, können Sie auch eine schriftliche Einladung verschicken oder telefonisch Kontakt aufnehmen, um die Details zu besprechen.

Während des Leichenschmauses ist es wichtig, dass Sie sich Zeit nehmen, um mit den Gästen zu sprechen und sich gegenseitig Trost zu spenden. Nutzen Sie die Gelegenheit, um Geschichten und Erinnerungen an den Verstorbenen auszutauschen. Diese Gespräche können heilend wirken und helfen, die gemeinsame Trauer zu bewältigen. Seien Sie auch offen für Unterstützung und Angebote der Gäste, die Ihnen in dieser schweren Zeit zur Seite stehen möchten.

Wie drücke ich mein Beileid aus?

Sie können ihr Beileid auf verschiedene Weise und Weise ausdrücken: Eine persönliche Kondolenzbekundung gegenüber den nächsten Angehörigen ist zu jedem Zeitpunkt angemessen. Sprechen Sie Ihre Anteilnahme kurz und einfühlsam aus, z. B. mit Worten wie „Mein herzliches Beileid“ oder „Ich fühle mit Ihnen“. Ein kondolierender Händedruck oder eine Umarmung kann ebenfalls Trost spenden, jedoch sollten Sie dabei die Wünsche und die Kultur der Trauernden respektieren.

Wenn Ihnen der Verstorbene nicht nahe stand, Sie dennoch Ihr Beileid ausdrücken möchten, ist es wichtig, dies respektvoll und einfühlsam zu tun. Beginnen Sie mit einer persönlichen und herzlichen Ansprache, wie zum Beispiel:

„Liebe Familie [Nachname],

auch wenn ich [Name des Verstorbenen] nicht gut kannte, hat mich die Nachricht seines/ihres Todes tief berührt.

In dieser schweren Zeit möchte ich Ihnen mein herzliches Beileid aussprechen.“

Diese Worte zeigen Ihre Anteilnahme und Ihr Mitgefühl, ohne zu nahe zu treten.

Lege ich Geld in eine Trauerkarte oder ist das veraltet?

Das Beilegen von Geld in einer Trauerkarte ist heute weniger üblich, kann jedoch in bestimmten Situationen angemessen sein. Manchmal legt man auch heute noch – zur Deckung der Bestattungskosten oder für eine wohltätige Spende – Geld bei. 

Wenn Sie unsicher sind, ob dies erwünscht ist, können Sie sich vorher bei der Familie oder nahestehenden Personen erkundigen. 

Manchmal geben Traueranzeige oder die Einladung auch Hinweise, was erwünscht ist oder nicht. Auf Traueranzeigen finden Sie dann beispielsweise folgende Formulierungen:

“Anstelle von Blumen bitten wir im Namen des Verstorbenen um eine Spende an…”

“Wir bitten im Sinne des Verstorbenen um eine Spende an [Name der Organisation] anstelle von Blumen.”

„Wir bitten freundlich um eine Spende zur Deckung der Bestattungskosten anstelle von Blumen.”

Wenn Sie unsicher sind, ob Geld angemessen ist, können Sie auch praktische Hilfe anbieten, wie beispielsweise Unterstützung bei der Organisation der Trauerfeier oder im Alltag der Trauernden.

Wie lang darf ein Kondolenztext sein?

Ein Kondolenztext sollte in der Regel kurz und prägnant sein, aber dennoch herzlich und einfühlsam. Eine Länge von zwei bis vier Sätzen ist meistens ausreichend, um Ihre Anteilnahme und Ihr Mitgefühl auszudrücken. Ein zu langer Text kann überwältigend wirken, während ein zu kurzer Text möglicherweise unpersönlich erscheint. 

So könnte ein Kondolenztext aussehen: 

„Liebe Familie [Nachname],

mit großer Trauer habe ich vom Verlust Ihres geliebten [Beziehung zum Verstorbenen] erfahren. In diesen schweren Stunden sind meine Gedanken und Gebete bei Ihnen. Möge die Erinnerung an die gemeinsame Zeit Ihnen Trost spenden.

Herzliches Beileid,

[Ihr Name]“

Wie erstelle ich eine Danksagung?

Eine Danksagung zu erstellen, ist ein wichtiger Schritt, um den Menschen zu danken, die während der Trauerzeit Unterstützung geleistet haben. 

Beginnen Sie mit einer persönlichen Anrede und einem Dank für die Anteilnahme und Unterstützung. Sie können sich bei einzelnen Personen oder Gruppen, wie Freunden, Nachbarn oder Kollegen, speziell bedanken. Ein Beispiel für eine Danksagung könnte wie folgt lauten:

„Liebe Freunde und Familie,

wir möchten uns von Herzen für die überwältigende Anteilnahme und Unterstützung in dieser schweren Zeit bedanken. Eure Besuche, Karten und tröstenden Worte haben uns sehr geholfen, mit dem Verlust umzugehen. Ein besonderer Dank gilt auch dem Pfarrer und den Mitarbeitern des Bestattungsunternehmens, die uns in dieser schwierigen Phase zur Seite standen.

In tiefer Dankbarkeit,

[Ihr Name]“

Wie kann ich nach der Trauerfeier weiterhin Unterstützung anbieten?

Ihre Unterstützung endet nicht mit der Trauerfeier. Es ist wichtig, den Hinterbliebenen auch danach weiterhin beizustehen. Bieten Sie praktische Hilfe an, wie Einkäufe erledigen, Kochen oder bei der Organisation von Formalitäten helfen. Regelmäßige Besuche oder Anrufe können ebenfalls Trost spenden. Zeigen Sie durch kleine Gesten, dass Sie weiterhin an sie denken, wie durch das Versenden von Blumen oder einer persönlichen Nachricht.

Anhand dieser wenigen Fragen haben wir Ihnen verdeutlicht, dass Bestattungen und Trauerfeiern viel Feingefühl und Respekt erfordern – und nicht selten auch damit verbunden sind, sich im Vorfeld zu informieren.Eine einfühlsame Danksagung und Kondolenz sowie das Anbieten praktischer Unterstützung nach der Trauerfeier sind weitere wichtige Aspekte, um den Trauernden zu helfen. Vermeiden Sie unpassende Verhaltensweisen und zeigen Sie durch Ihr Mitgefühl und Ihre Unterstützung, dass Sie in dieser schweren Zeit für sie da sind.